Antrisch
von Johannes Ortner
Wissenswertes über die antrischen Löcher
Der Flurname „Antrisches Loch“ bezeichnet im Tauferer-Ahrntal zumeist ein Felsloch, wo die „Antischen“ („die Verborgenen“) hausen. Oft wird es sich dabei um Knappenlöcher handeln, zumal der Bergbau im Ahrntal schon seit prähistorischer Zeit eine wichtige Rolle gespielt hat.
In der Datenbank „Flurnamen in Südtirol“ (2016) sind folgende „Antische Löcher“, „Entische Löcher“ bzw. „Antrische Löcher“ angeführt:
1. In der Foichtklamme in Weißenbach (Gem. Ahrntal)
2. Im Wald oberhalb Hochlärcha in St. Johann (Gem. Ahrntal)
3. Im Berggelände oberhalb der Notfeldlacke (Gem. Prettau)
4. Beim mittleren Reinbachfall in Ahornach (Gem. Sand in Taufers)
5. Beim Sagelahner/Putzawald in Rein (Gem. Sand in Taufers)
6. Im Wallburgenbach in Kematen (Gem. Sand in Taufers) – „antrisch“
7. Oberhalb der Bacher Albe im Mühlbacher Talele (Gem. Gais) – „entisch“
Des Weiteren gibt es
8. Die „Antischen Köpfe“ am Ursprung des Gissbachs in Ahornach
9. Den Flurnamen „Antischer“ in Großklaus (orografisch rechts)
10. Den „Antischen Freithof“ oberhalb der Steger Albe in Prettau
11. Das „Antrische Bödele“ in der Mösenhofrise oberhalb von Weißenbach
Das Mundartwort „antrisch“ bzw. „antisch“
Adjektiv „antrisch“ bzw. „anterisch“ bedeutet „unheimlich, gespenstisch“. Im Pustertal auch „entrisch“. Im Ahrntal „antisch“ = „unheimlich, heidnisch, vorweltlich“ (in Zusammenhang mit Sagen gebraucht)
Althochdeutsch: antrisk, entrisk, entisk = „alt“, Lehnwort zu lateinisch antiquus
Zusammengetragen von Johannes Ortner
Ein Projekt von Antrischis Toul